Warum sollte man auf die Radonkonzentration in Bürogebäuden achten?

Marie Bannister

Marie Bannister

Januar 18, 2022

Radon gerät immer stärken in den Blickpunkt der Gesundheitsbehörden. Radon ist ein radioaktives Gas, das in Gebäude eindringt und bei einer hohen Belastung über einen längeren Zeitraum Lungenkrebs verursachen kann.  

Für Eigentümer von Bürogebäuden, Facility Manager und Office Manager ist dies ein wichtiges Thema, nicht nur wegen des Wohlbefindens der Personen, die sich in den Gebäuden aufhalten, sondern auch, weil sich die Aufsichtsbehörden der Auswirkungen einer Belastung durch am Arbeitsplatz immer stärker bewusst werden. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, was Radon ist, und erläutern die Gesundheitsrisiken, die es mit sich bringt. Außerdem schauen wir uns die geltenden Radon-Vorschriften an und erklären, warum wir meinen, dass sie in ihrer aktuellen Form nicht ausreichend sind.

Erfahren Sie, wie Sie die Konzentration von Radon überwachen und diese nutzen können, um sicherzustellen, dass Ihre Gebäude sicher sind und Sie alle Radonvorschriften erfüllen.  

Was ist Radon?

Radon ist ein farbloses, geruchsloses und geschmackloses radioaktives Gas, das auf natürliche Weise freigesetzt wird, wenn Uran im Gestein und im Boden abgebaut wird. Es kommt überall vor, aber in Gebieten, in denen der Boden aus bestimmten Gesteinsarten wie Granit besteht, sind die Konzentrationen besonders hoch.[1]

Im Freien stellt das Gas nur selten eine Gefahr dar, aber es kann durch Risse im Fundament in Gebäude eindringen und sich dort zu gefährlichen Konzentrationen ansammeln.

Die US Environmental Protection Agency (EPA) schätzt, dass 7,1 Millionen Haushalte von potenziell unsicheren Radonkonzentrationen betroffen sind,[2] während die Gesundheitsbehörden in Großbritannien der Ansicht sind, dass "Radon an Arbeitsplätzen wie Büros das größte Risiko für die Arbeitsgesundheit darstellen kann".[3] 

Warum sollte man auf die Radonkonzentration in Bürogebäuden achten? 

Achten Sie auf die Gesundheit und das Wohlergehen Ihrer Mitmenschen

Wenn sich Radon im Innenbereich ansammelt, gelangen radioaktive Partikel über unsere Atemwege in den Körper.[4] Genau wie die Schäden, die durch das Rauchen verursacht werden, erhöht die Belastung durch das Gas die Wahrscheinlichkeit, dass wir Lungenkrebs bekommen.

Radon ist die Hauptursache für Lungenkrebs bei Nichtrauchern und ist allein in den USA für durchschnittlich 21.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich.[5] In Europa liegt die Zahl bei 20.000 Toten pro Jahr.[6]

Das Risiko, an von Radon ausgelöstem Lungenkrebs zu erkranken, steht in direktem Zusammenhang damit, wie lange und in welchem Maße Sie dem Gas ausgesetzt sind. Je höher die Konzentration und je länger die Belastung, desto größer ist das Risiko.  

Im Durchschnitt sind wir einer jährlichen Strahlendosis von Radon ausgesetzt, die mehr als siebenmal höher ist wie eine Strahlendosis, die Mitarbeiter eines Kernkraftwerks erhalten. Das entspricht in etwa einem CT-Scan Ihres Kopfes.[7]

Welche Regeln und Vorschriften gibt es weltweit für die Überwachung von Radon?

Die WHO schätzt, dass eine schlechte Raumluftqualität für fast 3 % der weltweiten Erkrankungen verantwortlich ist.[8]

In dem Maße, in dem Gesundheitsbehörden auch auf Luftverschmutzung in Innenräumen blicken und sich nicht mehr nur auf die Luftqualität im Freien konzentrieren, müssen die Gesetzgeber immer wieder neue Gesetze vorlegen. Aus diesem Grund werden in den USA, aber auch in Europa, in schneller Folge Vorschriften zu Radon erarbeitet, um zahlreiche Leitlinien und Aktionspläne umsetzen zu können.

Radon in den Vereinigten Staaten

US_map_illustrationDer Indoor Radon Abatement Act (EPA 1988)  [9] hat zum Ziel, die Innenraumluft in den USA ebenso frei von Radon zu machen wie die Luft im Freien, während der Indoor Radon Abatement Reauthorization Act (1993) Befugnisse für den Umgang mit hohen Radonkonzentrationen festlegt.[10]

Diese Gesetzesvorschriften sind heute noch genauso wichtig wie damals. Die EPA ist verpflichtet, Radonprüfungen in Räumen durchzuführen, in denen Menschen arbeiten, leben oder lernen, um die Auswirkungen auf die Gesundheit zu bewerten und Maßnahmen zur Reduzierung oder die Vermeidung einer Belastung durch Radon (SARA 1986) zu ermitteln.[11]

Der National Radon Action Plan (Nationaler Radon-Aktionsplan) ist ein US-Bundesprogramm zur Verringerung des Risikos, das von Radon ausgeht.[12] Die EPA empfiehlt, dass die Radonwerte 4 pCi/L (148 Bq/m3) nicht überschritten werden sollten, die genauen Anforderungen variieren jedoch in den einzelnen Bundesstaaten. 

Radon in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich

Die EU hat 2018 ihre Richtlinie zur Festlegung grundlegender Sicherheitsnormen für Radon veröffentlicht. In dem Dokument werden Arbeitgeber dazu verpflichtet, für den Schutz ihrer Mitarbeiter zu sorgen, und die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, Aktionspläne zu entwickeln, um Maßnahmen zur Einhaltung der Radonvorschriften zu ergreifen.[13]

Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Radonkonzentration in Innenräumen 8 pCi/L (300 Bq/m3) nicht übersteigt. Die genaue Umsetzung der Richtlinie liegt in der Verantwortung der Mitgliedstaaten, die jedoch verpflichtet sind, die Vorgaben der EU einzuhalten.

In Großbritannien startete die Regierung einen National Radon Action Plan und hat Arbeitgebern vorgeschrieben zu handeln, wenn die Radonkonzentrationen über den empfohlenen EU-Grenzwerten liegen. Radon muss im Rahmen von Risikobewertungen am Arbeitsplatz gemessen werden und neue Gebäude in Gebieten mit hohen Radonkonzentrationen müssen durch eine "Spezialmembran" im Fundament geschützt werden.[14]

Deutschland hat seine Bestimmungen 2017 im Strahlenschutzgesetz umgesetzt.[15] Von Unternehmen in Bundesländern, in denen die Werte hoch sein könnten, wird erwartet, dass sie die Radonwerte messen und Maßnahmen ergreifen, um die Werte innerhalb der EU-Grenzwerte zu halten.[16] Bisher galten die Vorschriften nur für bestimmte Arbeitsstätten wie Bergwerke, Einrichtungen für Radontherapien oder Wasserwerke, heute gelten sie jedoch für alle gewerblichen Räume.

Radon in Norwegen und dem Rest der Welt 

Norway_map_illustrationDie WHO sagt, dass die durchschnittliche jährliche Konzentration in einem Land nicht über 2,7 pCi/L (100 Bq/m3) liegen sollte. [17]

Im Strategiepapier für die Senkung der Radonkonzentrationen in Norwegen wird diese Zahl als "Aktionslimit" für alle Gebäude im Land festgelegt, während das Maximum bei 200 Bq/m3 liegt. In dem Bericht wird empfohlen, dass alle Gebäude regelmäßig auf Radon untersucht werden sollten und dass diese Untersuchungen während der langen Wintermonate stattfinden sollten, in denen sich das Gas wahrscheinlich stärker ansammelt.[18]

Die Vorschriften zur Einhaltung der Radonvorschriften an Arbeitsplätzen auf der ganzen Welt befinden sich derzeit in verschiedenen Entwicklungsstadien. Die Regulierungsbehörden sind jedenfalls bemüht, das Problem zu beheben, und haben sich die Überwachung und Tests zum Ziel gesetzt.

Radon in Gewerbegebäuden — Einhaltung der Vorschriften und Schutz der Gesundheit

Überwachung von Radon

Wenn es darum geht, Vorschriften einzuhalten, ist Wissen Macht.

Durch die Installation von Überwachungsgeräten für die Luftqualität in Innenräumen stellen Sie sicher, dass Sie laufend Informationen über Radon erhalten. Sich auf einen einmaligen Test zu verlassen, könnte bedeuten, schwankende Werte zu übersehen oder wegen eines ungewöhnlich hohen Messwerts unnötig in Panik zu geraten. 

Die Lösung von Airthings for Business setzt auf Monitore mit langlebigen Batterien und kabelloser Technologie. So lassen sie sich einfach und problemlos einrichten, ohne kostspielige, störende Installationen. Bis zu 30 Sensoren können mittels Smartlink mit dem Hub verbunden werden und die Lösung kann an bestehende HLK- oder BMS-Systeme angeschlossen werden, um eine intelligentere und kostengünstigere Energienutzung zu ermöglichen.

Die Sensoren bieten über ein benutzerfreundliches Dashboard, auf das aus der Ferne zugegriffen werden kann, detaillierte Echtzeit- und historische Daten über Radon und andere Schadstoffe. Mit dem System erhalten Sie nützliche Einblicke und werden über Probleme alarmiert, sobald diese auftreten, damit Sie unverzüglich Maßnahmen ergreifen können.

Neben Radon messen die Airthings for Business-Sensoren auch Kohlendioxid, flüchtige organische Verbindungen (TVOCs), Temperatur, Feuchtigkeit, Druck und Licht. All diese Faktoren können sich darauf auswirken, wie effizient und produktiv Ihre Mitarbeiter im Büro arbeiten.  

Die Harvard T.H.Chan School of Public Health hat eine Studie durchgeführt, die ergab, dass eine bessere Luftqualität in Büros die Produktivität eines durchschnittlichen Angestellten um 17.000 Dollar pro Jahr steigert.[19]

Wie Sie die Radonwerte an Ihrem Arbeitsplatz verbessern können

Was können Sie tun, wenn Sie bei der Überwachung von Radon ein Problem feststellen? Nun, das hängt davon ab, wie gravierend das Problems ist. 

Da Radon aus dem Boden kommt, kann eine mögliche Lösung bereits sein, die Belüftung im Erdgeschoss des Gebäudes zu verbessern. Dabei kann als Maßnahme das Öffnen der Fenster oder eine bessere Nutzung des Belüftungssystems bereits ausreichen.

Der schärfere Fokus auf Radon und die Gesundheit bedeutet, dass es für Gebäudebesitzer, Facility Manager und Office Manager unmöglich wird, das Problem zu ignorieren.

Durch die Installation von Airthings for Business, einer Lösung mit batteriebetriebenen  Radonsensoren in Ihren Büros, ist Ihr Unternehmen perfekt auf die Überwachung von Radon vorbereitet. So können Sie die Gesundheit und das Wohlbefinden von Personen in Ihren Gebäuden und die Einhaltung aller gesetzlicher Vorschriften gewährleisten.

Zusammenfassung

  • Radon ist ein farbloses, geschmackloses, geruchloses radioaktives Gas, das sich in Bürogebäuden ansammelt und das Risiko von Lungenkrebs erhöht, wenn es eingeatmet wird.
  • Die USA, die EU, das Vereinigte Königreich und Norwegen haben Radonrichtlinien für kommerzielle Gebäude entwickelt, die eine erhöhte Test- und Risikobewertung vorschreiben, während die WHO noch strengere Richtlinien empfiehlt.
  • Durch die Installation von Überwachungsgeräten für die Luftqualität in Innenräumen erhalten Sie kontinuierlich Informationen zu Radon und vermeiden so, durch einen einmaligen ungewöhnlich hohen Messwert unnötig in Panik zu geraten.
  • Wenn die Radonkonzentrationen in Ihrem Gebäude ein Problem darstellen, kann bereits eine so einfache Maßnahme wie eine Verbesserung der Belüftung in den untereren Etagen die Lösung sein.
  • Der schärfere Fokus auf Radon und Gesundheit bedeutet, dass es unmöglich wird, die Auswirkungen auf die Arbeitsumgebung zu ignorieren.

Quellen:

[1] https://www.independent.co.uk/life-style/health-and-families/features/radon-gas-the-silent-killer-in-the-countryside-2047987.html

[2] https://cfpub.epa.gov/roe/indicator_pdf.cfm?i=27

[3] https://www.ukradon.org/information/workplace

[4] https://www.nsc.org/Portals/0/Documents/NSCDocuments_Advocacy/Fact%20Sheets/Radon-and-Radiation.pdf

[5] https://www.epa.gov/radon/health-risk-radon

[6] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/IP_04_1539

[7] https://www.gov.uk/government/publications/ionising-radiation-dose-comparisons/ionising-radiation-dose-comparisons

[8] https://www.google.com/url?q=https://www.who.int/airpollution/publications/nationalburden/en/&sa=D&ust=1594729312880000&usg=AFQjCNGX8nD8sWxappUg_k9YlXSZdU44zg

[9] https://archive.epa.gov/epa/aboutepa/indoor-radon-abatement-act-1988.html

[10] https://www.congress.gov/bill/103rd-congress/senate-bill/657

[11] https://www.epa.gov/superfund/superfund-amendments-and-reauthorization-act-sara

[12] https://www.epa.gov/radon/national-radon-action-plan-strategy-saving-lives

[13] https://europa.eu/!CW87hP

[14] https://www.gov.uk/government/publications/uk-national-radon-action-plan

[15] https://www.bfs.de/EN/bfs/laws-regulations/radiation-protection-act/radiation-protection-act_node.html

[16] https://www.bfs.de/EN/topics/ion/environment/radon/regulations/work.html

[17] https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/radon-and-health

[18] https://www.dsa.no/publication/strategy-for-the-reduction-of-radon-exposure-in-norway.pdf

[19] https://dash.harvard.edu/bitstream/handle/1/27662232/4892924.pdf?sequence=1

 

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